Am Wochenende hatte ich zusammen mit dem Cityinsider Ronny das Vergnügen zu Gast bei Extremkoch Thomas Diepold in Baden-Baden zu sein. Im Diepold’s kocht Thomas an vier Tagen in der Woche frisch und nur mit den besten Zutaten für bis zu 16 Gäste. Wenn er gegen 19 Uhr die Gäste in seinem kleinen Restaurant, „seinem Wohnzimmer“, begrüßt, hat Thomas bereits eine Schicht hinter sich. Schon am Vormittag beginnt sein Arbeitstag, teilweise mehrere hundert Kilometer legt er dann zurück, fährt zu ausgewählten Erzeugern, prüft die Lebensmittel und nimmt nur die besten mit, die dann am Abend frisch zubereitet auf den Tellern seiner Gäste landen. Und sowohl die Frische als auch die Qualität schmeckt man. Seine Gerichte sind zu 80% vegetarisch und von höchster Öko-Qualität. Überhaupt spielt Gemüse eine wichtige Rolle in seinen Kompositionen. Er widmet ihm eigene Gänge und setzt sie als vollständige Gerichte in Szene. Vegetarier sind hier herzlich willkommen.
Thomas sorgt jeden Tag selbst für die beste Qualität seiner Lebensmittel, bereitet die Menüs komplett allein vor und ist auch am Abend mit seinen Gästen der „Alleinunterhalter“. Als Koch steht dann in der offenen Küche und bereitet mit Hingabe Gang für Gang zu. Man spürt, dass genau das seine Leidenschaft ist, denn trotz des Arbeitsaufwandes bleibt er entspannt und hat immer ein Auge bei seinen Gästen. Ein Gang nach dem anderen serviert er und unterhält dabei seine Gäste charmant mit viel Interessantem rund um seine Lebensmittel. Er ist an dem Abend eben nicht nur Koch, sondern auch Gastgeber, Unterhalter, Sommelier und im Service. Die Gläser seiner Gäste hat er stets im Blick, empfiehlt zu den Gängen passende Weine und wartet mit besonderen Fruchtsäften und -schorlen für alkoholfreie Gäste wie mich auf.
Wie schon gesagt, Gemüse ist ein Hauptdarsteller an diesem Abend. Ein Traum für jeden Vegetarier. Unser Menü war gemischt, da 50% von uns Vegetarier und die anderen 50% Fleischesser sind. 😉 Da dies ein vegetarischer Blog ist, bin ich so frei und belasse es bei der Beschreibung der vegetarischen Teile des Menüs. Bitte behaltet im Hinterkopf, dass das bei Weitem nicht alles war.
Gedeck mit Parmesan Grissini aus der Konditorei Müller in Durbach
Starter:
Taggiasca Oliven aus Ligurien,
Sauerklee am Stiel,
kleine Ofentomaten mit Ziegenkäse-Feta Monte Ziego,
grüne Tomate mit einer Marmelade aus der grünen Tomate und Minze,
kleine rote Ochsenherztomate
Gelbe und Gioggia Bete im Salzteig gebacken und in Thymian-Butter angebraten,
mit Monte Ziego Frischkäse in Taralli-Panade (Taralli ist ein Salzgebäck aus Bari/Apulien),
dazu ein Mango-Chutney von Sonja Baumann in Sinzheim gemacht,
Avocado-Moringa-Creme mit Granatapfelkernen,
Eiskrautsalat
Heumilch-Ziegenkäse* als Raclette,
mit verschiedenen kleinen bunten Bio-Kartoffeln mit Lauchzwiebeln angebraten
frische Tagliatelle mit Kaiserstühler Vulkanspargel und Rucola,
rosa Gemüsezwiebeln, jungem Knoblauch und Peperoncini
(Nicht vegetarisch: mit zweierlei geräucherten Schwarzwald-Forellen
aus dem Hause Schwarz in Oberharmersbach am Ende des Kinzigtals)
Gemüseauswahl wie bunter Mangold, Stangenlauch, grüne Bohnen,
Radicchio Trevisiano gebraten, Püree von Cannellini-Bohnen,
Hokkaido Kürbis gebacken dazu Aprikosen Relish von Sonja Baumann,
kleine bunte Ofentomaten, dazu Spaghetti Kürbis mit Trüffelbutter
auf Blattspinat aus der Pfanne
Gemüseauswahl wie Knollensellerie, Butterrübchen, kleine bunte Karotten, Brokkoli
Als Dessert gebackene Quitte mit Vanille-Balsamico von Theo Berl (acht Jahre Eichenfasslagerung) und Amalfi-Zitrone, dazu Vanilleeis vom Eiscafe Capri
Jeder einzelne Gang enthält fein aufeinander abgestimmte Komponenten und ist einfach rund. Das Aroma des Gemüses, der Chutneys, Marmeladen und anderer Zutaten, die Gewürze dazu – einfach alles harmoniert perfekt. Besonders toll fand ich, dass ich gleich drei „Neuentdeckungen“ verbuchen konnte. Von Sauerklee und Eiskrautsalat hatte ich noch nie gehört, das war sehr spannend und schmackhaft wieder neue und vor allem heimische Lebensmittel kennenzulernen. Und die Quitte ist von meiner persönlichen „mag-ich-nicht“-Liste auf die „unbedingt-nachkochen“-Liste gerutscht. Das Dessert war eine Offenbarung, auch wenn ich nach den 6 Gängen sehr zu kämpfen hatte. 😉 Mein Gaumen freut sich über jede neue Anregung und der Abend war voll davon.
Ein Besuch im Diepold’s ist etwas ganz besonderes. Kein schneller, hastiger Restaurantbesuch, sondern ein langer Abend, an dem der Genuss und die Freude an guter Qualität zelebriert werden. Genau das Richtige für Genießer, für besondere Momente oder auch als Geschenk.
Hier noch ein Beitrag vom SWR (Landesschau Baden-Württemberg) über Thomas Diepold und seine One-Man-Show:
Wer sich selbst einmal von Thomas Diepold verwöhnen lassen möchte:
Diepold’s
Im Olivenhaus – Kreuzstraße 3
76530 Baden-Baden
Bitte rechtzeitig reservieren! Mittwoch bis Samstag, ab 19:00 Uhr.
Tel: 0152 – 240 12 249
http://www.diepolds.de/
Eine genussvolle Auszeit wünscht Euch
Bildnachweis: Alle Fotos wurden mir freundlicherweise von Baden-Baden – derCityinsider.de zur Verfügung gestellt. Auch hierfür vielen Dank.
Hier kauft Thomas Diepold ein:
- Das Gemüse bezieht er vom Lindenbrunnenhof von Otmar und Christa Binder aus Forchheim am Kaiserstuhl. Es ist Freiland-Anbau aus Echtsamen und Bio-zertifiziert.
- Der Monte Ziego Frischkäse ist aus Teningen a. K . Vom Heumilch-Ziegenkäse hat Martin Buhl, Inhaber von Monte Ziego, nur 40 Stück gereift.
- Die Moringa wird in Gran Canaria von Oliefera angebaut.
- Bio Schorle von Jung aus Teningen in den Geschmacksrichtungen Apfel-schwarze Johannisbeere, Apfel-Ingwer, Apfel-Rhabarber und Apfel Direktsaft mit 68 Prozent Fruchtanteil. Die Äpfel kommen von Streuobstwiesen.
- Wasser von Hornberger Lebensquell/Kinzigtal
- Brot von der Bäckerei Hornung aus Selbach
- Nach dem Essen gab es Kaffee in den Sorten „harte Jungs“ und „grosser Bruder“ von Life&Coffee aus Sinzheim.
- Dazu Gebäck von Bäckerei Müller aus Durbach.
[…] geändert, als ich im Diepold’s das geniale Menü von Thomas Diepold genießen durfte (hier hab ich darüber berichtet). Im Ofen gebacken und mit Vanille-Eis war sie einfach nur zum […]