
Im letzten Herbst bin ich durch die Natur gestromert und habe nach Hagebuttensträuchern gesucht. Ich wollte unbedingt diese kleinen roten, gesunden Früchte sammeln und mir einen kleinen Wintervorrat zulegen. Denn Hagebutten sind richtige kleine Vitaminbomben und haben deutlich mehr Vitamin C als Zitronen. Außerdem enthalten sie verschiedene B-Vitamine und einige andere gesunde Inhaltsstoffe.
Mögliche Anwendung der Hagebutte
Die enthaltenen Galaktolipide sollen unter anderem positive Effekte auf Knorpelgewebe und Entzündungen haben, Gelenkschmerzen verbessern und werden daher in der Arthrosetherapie eingesetzt.
Zudem können die Früchte durch die enthaltenen Fruchtsäuren und Pektin für eine bessere Verdauung sorgen und harntreibend wirken. Daneben wird der Hagebutte auch eine blutreinigende, wundheilende und abwehrsteigernde Wirkung nachgesagt. In der Hautpflege wird Hagebuttenöl (auch Wildrosenöl genannt) für seine feuchtigkeitsspendenden und antioxidativen Eigenschaften geschätzt und gern bei trockener und empfindlicher Haut angewendet.
Hagebutten ernten
Die unscheinbare und regionale Hagebutte kann es also durchaus mit all den modernen Superfoods aufnehmen. Grund genug für mich, mir einen kleinen Vorrat davon zu sammeln. Die ersten Sorten tragen bereits Mitte September reife Früchte. Andere Sorten können im späteren Herbst geerntet werden. Wer sie roh verzehren möchte, sollte sogar bis zum ersten Frost warten. Dieser macht die Hagebutten weicher und schmackhafter.
Geerntet werden die Beeren am besten an sonnigen Tagen, nicht bei Regen. Die Ernte ist etwas mühsam, da die Pflanze sich mit Unmengen von Dornen vor so kleinen Fruchtdieben wie mir schützt. Es bietet sich also an bei der Ernte nicht unbedingt die neuste Jacke, dafür aber Handschuhe zu tragen.

Verarbeitung der Früchte
Weiche, reife Früchte eignen sich bestens dazu sofort roh verzehrt zu werden. Dazu die Hagebutten zwischen Daumen und Zeigefinger einfach ausdrücken, so kommt das musartige Fruchtfleisch aus der Schale und die haarigen Kerne bleiben drinnen.
Feste Früchte können entkernt und weiterverarbeitet werden. Bei mir gab es Marmelade und eine Hagebutten-Nudelsauce, die optisch nicht von Tomatensauce zu unterscheiden war. Das Rezept folgt. Die Früchte können natürlich auch getrocknet und als Tee verwendet oder gemahlen in Smoothies verarbeitet werden. Die Kerne sollten nicht weggeworfen werden, denn diese sind auch sehr wertvoll. Zum einen können sie getrocknet (und den feinen Härchen befreit) den getrockneten Früchten zugegeben und als Tee überbrüht werden. Die Kernen geben dabei einen leicht vanilligen Geschmack. Wer über einen Hochleistungsmixer verfügt, kann auch versuchen die getrockneten Kerne zu mahlen und dem Fruchtpulver zuzugeben. Erst beide Bestandteile sorgen bspw. für die positiven Auswirkungen auf die Gelenke. Jedoch ist das Mahlen der Kerne eine echte Herausforderung, der nicht jeder Mixer gewachsen ist.
Am besten ist natürlich eine möglichst kalte Weiterverarbeitung um die wärmeempfindlichen Vitamine nicht zu zerstören. Genau aus diesem Grund gab es bei mir diesen Hagebuttensmoothie.
Zutaten
1 Handvoll Hagebutten
1 Tasse Cashewmilch
1 Birne
1 Prise Zimt
1 Prise Vanille
1/2 TL Kokosblütenzucker (oder andere Süße)
Zubereitung
Hagebutten putzen und entkernen. Birne waschen, viertel und vom Kerngehäuse befreien.
Alle Zutaten zu einem cremigen Smoothie pürieren.
Ich wünsche dir eine reichhaltige Ernte und hoffe dir schmeckt dieser Powerdrink!

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