Es muss Jahre her sein, dass ich das letzte Mal „echte“ Spaghetti gegessen habe. Mit ihren 70% Kohlenhydrate passen sie eben einfach nicht zur slow carb Ernährung. Die Alternativen für Pasta sind überschaubar: Konjak-Nudeln sind für mich nicht essbar, also blieben Zucchini-Spaghetti und Kichererbsen-Spirellis. Mit beiden konnte ich mich halbwegs anfreuden, aber es ist auch ein deutlicher Unterschied zur Weizenpasta zu schmecken. Und die Kichererbsen-Nudeln haben zwar schon deutlich weniger Kohlenhydrate, aber schlagen immer noch mit mindestens 30g je 100g zu Buche.
Seit wenigen Wochen gibt es jetzt eine echte Alternative: low carb Pasta, die wie Weizenpasta schmeckt. So verspricht es jedenfalls der Hersteller Dr. Almond. Noch dazu glutenfrei und fast ohne Kohlenhydrate – nur 0,5%. Angeboten werden der Pastazauber Classico (helle Pasta) und der Pastazauber Rusticale (wie Vollkornpasta). Beides wird als Weltneuheit angepriesen, deswegen war ich natürlich mehr als neugierig und hab die Classico-Mischung getestet.
Was soll ich sagen? Ich bin im low carb Pasta-Himmel angekommen. Die Pasta-Mischung ist denkbar einfach zu verarbeiten, sie muss lediglich mit der gleichen Menge Wasser vermischt (und eventuell noch gewürzt) werden. Dann ab durch die Spaghetti-Presse damit, kochen und 5 Minuten später stehen die fertigen Nudeln auf dem Tisch. Dazu gab es heute ein einfaches Pesto aus Basilikum und geröstetem Sesam, das habe ich während der Kochzeit der Nudeln zusammengemixt. Das Ergebnis: äußerst lecker! Ich habe tatsächlich absolut keinen Unterschied zur herkömmlichen Pasta festgestellt. Einfach genial!
Und es kommt noch besser: was mir viel mehr als Pasta gefehlt hat, ist Milchreis. Ich liebe Milchreis! Als Hauptspeise, als Dessert, mit Zimt und Zucker, mit Apfelmus, mit heißen Kirschen – egal wie. Milchreis rules! Allerdings stellen sich mir bei den low carb Varianten aus Blumenkohl oder dem Shirataki-Reis die Nackenhaare auf. Aus dem Pastazauber Classico habe ich heute auch ganz einfach „Milchreis“ gezaubert. Es war wunderbar. Wunderbar und köstlich. Ich hab noch immer ein dickes und zufriedenes Grinsen im Gesicht.
Ich denke man kann meine Begeisterung für diese Pasta-Mischung heraus lesen. Das ist eine ganz klare Kaufempfehlung von mir für alle, die gute low carb Spaghetti, Spätzle, Ravioli, Lasagne, Milchreis, Sushi… genießen wollen.
Wie funktioniert’s?
Jede Packung Pastazauber* enthält 400 g Trockenmischung. Gekocht ergibt das ca. 1350 g fertige Pasta. Die Pasta macht etwas satter als die herkömmliche Weizenpasta, du kannst also mit kleineren Portionen rechnen.
Die Mischung wird mit Wasser angerührt (optional Eigelb, Salz und Kurkuma für die Farbe dazu). Das ergibt einen kompakten Teig.
Ich selbst habe keine High-Tech-Nudelmaschine, aber das ist auch gar nicht nötig. Der Teig kann entweder mit dem Nudelholz dünn ausgerollt und mit dem Pizzaschneider in dünne Streifen geschnitten werden. Das soll ganz gut gehen, aber ich kenne mich – dafür bin ich zu ungeduldig. Also habe ich mir eine kleine, leicht zu verstauende Handpresse* gekauft. Teig oben rein, drehen und schwupps kommen unten die fertigen Spaghettis raus. Die Presse enthält 3 Scheiben für Spaghetti (dünn, mittel, dick) und eine Scheibe für Bandnudeln. Nach dem Gebrauch kann sie fix aufgeschraubt werden und kommt so in den Geschirrspüler. Die Handpressen kosten etwa 15 Euro und sind eine gute Investition, finde ich.
Zum Ausrollen empfiehlt es sich mit Bambusfaser* zu arbeiten. Die wird leicht auf die Arbeitsfläche und den Teig gestäubt und verhindert, dass der Teig klebt. So kann der Teig dann auch wirklich ganz dünn ausgerollt werden. Ich habe auch ein wenig Bambusfaser verwendet, damit die Nudeln nach dem Pressen nicht zusammenkleben.
Die Spaghetti können in beliebiger Länge abgeschnitten werden.
Macht man ganz kurze Stückchen (etwa 5 mm), hat man den schönsten low carb „Reis“.
Die Pasta kommt dann ins kochende Salzwasser und war bei mir nach 4 Minuten fertig.
Es lohnt sich gleich größere Mengen herzustellen, die rohen Nudeln können in einer Dose 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt oder auch eingefroren werden. Bei Bedarf dann einfach die gefrorenen Nudeln heraus nehmen und gar kochen. Somit muss man die Nudelpresse nur einmal sauber machen.
Hach, schön war’s. Spaghetti zum Abendessen und Milchreis hinterher. 🙂
Wenn dir jetzt so wie mir der Zahn tropft: ganz viele Rezept-Ideen für Nudeln aller Art und Reis-Gerichte aus dem Pastazauber findest du auf der Homepage von Dr. Almond*.
Zutaten für eine Portion Spaghetti mit Basilikum-Sesam-Pesto
90 g Pastazauber Classico*
90 g Wasser (abwiegen, nicht abmessen!)
1 Prise Salz
1 Prise Kurkuma (für die Farbe)
Bambusfaser*
1 Bund Basilikum
2 EL Sesam
3-4 EL Kokosöl (desodoriert)
1 kleine Knoblauchzehe
Salz
Pfeffer
Zubereitung
Pastazauber mit Wasser, Salz und Kurkuma zu einem kompakten Teig verkneten.
Entweder den Teig mit dem Nudelholz dünn ausrollen und mit einem Pizzaschneider in dünne Nudeln schneiden (Bambusfaser zum Ausrollen verwenden). Oder den Teig durch eine Nudelpresse geben, die Nudeln leicht mit Bambusfaser bestäuben, damit sie nicht zusammen kleben.
Den Sesam in einer kleinen Pfanne ohne Öl rösten bis er braun wird. Zusammen mit dem Basilikum, dem Öl und den Gewürzen zu einem Pesto mixen.
Die Pasta in kochendes Salzwasser geben und ca. 4 Minuten kochen. Am besten eine Bissprobe machen, ob die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Achtung beim Kochen: das Wasser schäumt stark.
Die fertigen Nudeln abgießen und kurz abspülen. Mit dem Pesto vermischen und anrichten.
Einen Riesen-Dank für die Bebilderung des Rezeptes mit der manuellen Nudelpresse. Ich hatte erst von Hand versucht Bandnudeln zu schneiden, mit katastrophalem Ergebnis. Dann habe ich mir im Netz ein baugleiches Modell Deiner Nudelpresse gekauft, und es ist tatsächlich unfassbar einfach, selbst ohne Bambusfasern, perfekte Nudeln zu machen. Danke!!! 🙂
Hallo Katharina,
das freut mich riesig, dass dir die Bilder weitergeholfen haben. Ich finde die manuelle Nudelpresse auch einfach toll. Sie ist keine große Investition, passt in jede Schublade und lässt sich im Geschirrspüler reinigen. Ich hoffe, du hast lange Freude damit und probierst viele leckere Pastagerichte. 🙂 Danke für deine Nachricht.
Viele Grüße,
Katrin