
Geriebenen Parmesan zum Streuen ersetze ich oft einfach nur durch gerösteten, gemahlenen Sesam. Ich liebe dieses Röstaroma zu Nudeln und Tomatensauce. Für einen Pastasalat wollte ich aber unbedingt einen Parmesan am Stück, von dem ich dann feine Scheibchen abhobeln und über den Salat streuen kann. Gerne auch mit dem Sesam-Aroma, aber eben nicht zum Streuen.
Man muss doch diesen Sesamkrümelgeschmack irgendwie in eine feste Form bringen können. Meine Idee: Sesam rösten, zu Mus pürieren, das ganze würzen und mit einer Zutat mischen, die die Masse auch bei Zimmertemperatur fest sein lässt. Und die beste Lösung dafür ist meiner Meinung nach Kakaobutter. Bei Zimmertemperatur fest und vor allem keine super exotische Zutat, man bekommt sie mittlerweile in jedem Biomarkt.
Kurz vorm Herumexperimentieren in der Küche hab ich dann noch die Weiten des Internets durchforstet, ob es das nicht schon längst alles gibt. Aber neben unzähligen veganen Streu-Parmesan-Rezepten habe ich nur eins für Parmesan am Stück gefunden. Steffi von Kochtrotz setzt bei ihrer Variante auf Kokosmus als Hauptzutat, aber mir gefiel meine Sesam-Idee besser. Allerdings ich finde bei ihr tolle Würzhinweise: etwas Trüffelsalz und eine Prise Vitamin C. Notiert! 😉
Die Idee mit dem leichten Pilzgeschmack hat mich sofort begeistert und ich habe beschlossen einige getrocknete Pilze in der Keese-Masse zu vermahlen. Das Vitamin C soll den Geschmack des Reifegrads des Parmesan steuern. Ich weiß nicht, was es bei meiner Variante ausmacht, da der geröstete Sesam ja einen sehr eigenen, starken Geschmack mitbringt. Da sind noch einige weitere Tests notwendig um herauszufinden, ob es das Vitamin C braucht oder nicht. Ich hab einfach eine kleine Prise aus meinen Vitamin C Kapseln genommen, vermute aber, dass es auch ohne geht. Wer es mit Vitamin C probieren möchte: Es gibt Ascorbinsäure (= Vitamin C) in der Drogerie.
Das Ergebnis meines ersten Sesam-Parmesan war genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Super würzig, kleine Stückchen splittern von ihm genau so ab wie von Parmesan und er lässt sich prima hobeln. Direkt aus dem Kühlschrank ist er sehr fest und bleibt auch bei Zimmertemperatur fest. Nur wenn man ihn zu lange in der Hand hält, kann er etwas schmelzen. Deswegen am besten immer mit einem Küchenkrepp anfassen.
Mit dem Rezept werde ich sicherlich mit der Zeit noch etwas experimentieren, aber ich kann euch heute schon mal guten Gewissens mit der Variante 1.0 überraschen. Und bitte, erwartet keinen Ersatz, der genau wie Parmesan schmeckt, natürlich schmeckt gerösteter Sesam anders. Aber ich finde es einen tollen Ersatz und wer Gomasio mag, für den dürfte das das perfekte Rezept sein.
Verwendet habe ich den ParmeSesam dann gleich in einem leckeren Nudelsalat (der auch der Grund für das ParmeSesam-Rezept ist). Probiert den doch gleich mal aus mit eurem selbstgemachten Parmesan-Ersatz.
Haltbarkeit
Zur Haltbarkeit kann ich noch nichts sagen, da ich den ParmeSesam gestern erst hergestellt habe. Da Kakaobutter und Sesam aber als einzelne Zutaten recht lange haltbar sind, vermute ich, dass ihr ihn schon ein paar Wochen im Kühlschrank in einer Dose aufbewahren könnt. Einfrieren sollte auch möglich sein.
Hinweis
Ich habe mir für den ParmeSesam eine Form aus Backpapier gebastelt, in die ich die Masse zum Abkühlen und Aushärten gießen kann. Ihr könnt auch eine flache Schale nehmen und diese mit Backpapier auskleiden.

Zutaten
für ca. 250 g
100 g Sesam
135 g Kakaobutter-Chips
20 g Hefeflocken
1 gestr. TL Salz
1 Prise Vitamin C
3 EL Zitronensaft
4-5 getrocknete Pilze (z.B. Steinpilze)
– alternativ zu den Pilzen: etwas Trüffelsalz* (Salzmenge ggf. anpassen)
Zubereitung
Den Sesam in einen weiten Topf geben und unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze rösten, bis die Körner leicht bräunen und zu springen beginnen. Dann sofort vom Herd nehmen, der Sesam soll nicht schwarz werden, und den Sesam in einen Hochleistungsmixer geben. Das Rösten ist besonders wichtig für das Rezept, es bringt den typischen kräftigen Geschmack.
Die Kakoabutter-Chips in den noch warmen Topf geben. Vermutlich schmelzen sie ohne weiteres Erhitzen. Falls nicht, stellt den Topf erneut auf den Herd und erhitzt die Chip bei niedrigster Temperatur, so dass sie nur leicht erwärmt und flüssig werden. Dann mit den restlichen Zutaten in den Mixer geben und alles für 3-4 Minuten sehr fein pürieren, falls nötig mit Pausen.
Die Masse dann in die vorgesehene Form gießen und zum Abkühlen in den Kühlschrank stellen. Nach ca. 3 Stunden sollte der Keese fest sein.
Einfach, oder? 🙂 Ich hoffe ihr findet den ParmeSesam genauso toll wie ich. Viel Spaß beim Ausprobieren.

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