
Zum Glück esse ich seit einiger Zeit slow und nicht low carb, sonst hätte ich euch dieses wunderbare Dessert gar nicht vorstellen können. Es ist herrlich cremig und schmeckt mir warm am besten. Und mit diesem Rezept könnt ihr es auch innerhalb weniger Minuten warm genießen, das ist absolutes Soulfood und macht einfach glücklich.
Das Rezept ist wie immer schnell gekocht und benötigt nur eine Handvoll Zutaten. Die größte Herausforderung ist möglicherweise das Zitronengras zu bekommen. Schau am besten in größeren Supermärkten, dort habe ich es oft in der Obst- und Gemüseabteilung gesehen. Oder im Asia-Shop. Für mich gehört Zitronengras zu den leckersten Gewürzen überhaupt, sein exotisch-frisches Aroma ist einfach einmalig und wird durch die Kombination mit Kokos noch verstärkt.
Süßkartoffeln enthalten langkettige Kohlenhydrate, die nur langsam verstoffwechselt werden. Das heißt, sie lassen den Blutzuckerspiegel im Gegensatz zu kurzkettigen, schnellen Kohlenhydaten nur langsam und in geringem Ausmaß ansteigen. Die kurzkettigen carbs lassen den Blutzuckerspiegel in kürzester Zeit wild nach oben fatzen und der Körper schickt deswegen Unmengen Insulin auf die Reise, um den Blutzucker wieder in normale Bahnen zu leiten. Dabei wird oft zuviel Insulin losgeschickt, das heißt der Körper schießt ein wenig am Ziel vorbei. In der Folge wird der Blutzuckerspiegel zu stark gesenkt, ist dann also komplett im Keller und es kommt so nur kurze Zeit nach dem Essen von kurzkettigen Kohlenhydraten zur berühmt-berüchtigten Unterzuckerung. Und ehe du dich versiehst stehst du mit einer Handvoll Kleingeld am Süßigkeitenautomaten und brauchst das „Gegengift“. Die Macht der Hormone ist dabei so stark, dass man mit guten Vorsätzen und Willenskraft gegen diese Mechanismen kaum ankommt. Daher heißt die beste Strategie zur Vermeidung dieser Heißhungerattacken aufgrund von Unterzuckerung: blutzucker- bzw. insulinschonend essen. Schnelle, kurzkettige Kohlenhydrate möglichst meiden.
Süßkartoffeln haben nicht nur langkettige Kohlenhydrate, sondern strotzen auch sonst vor gesunden Inhaltsstoffen. Sie enthalten viele Ballaststoffe, die wiederum auch helfen den Blutzuckerspiegel zu regulieren und auch wichtig für unseren Darm sind. Außerdem ist sie voll mit Antioxidantien, Mineralstoffen wie Kalium, Mangan, Kupfer und Eisen, enthält eine hohe Menge Folate sowie viel Vitamin C und E. Es lohnt sich also durchaus die orangefarbene Knolle dann und wann auf den Tisch zu bringen.
Für alle, die tatsächlich low carb essen und daher noch geringere Mengen der langkettigen carbs in ihre Ernährung einbauen wollen, gibt es nach dem Rezept auch einige Vorschläge zur Abwandlung.

Das Rezept enthält Werbung durch eingefügte Produktlinks.
Zutaten
2 Portionen
125 ml Mandelmilch
1 Stängel Zitronengras
250 g Süßkartoffel
50 g Kokosmus
Erythritol nach Geschmack (am besten eignet sich hier Karamelltraum*)
Kokosraspel zur Dekoration
Zubereitung
Die Milch in einen schmalen, hohen Topf geben. Zitronengras waschen, längs halbieren und die Hälften in 1 cm große Stücke schneiden. Etwas mit dem Messer (oder einem Löffel) andrücken, so dass die ätherischen Öle besser austreten können. Zu der Milch in den Top geben, die Milch auf dem Herd zum Kochen bringen. Nach dem Auskochen vom Herd nehmen und ziehen lassen.
In der Zwischenzeit die Süßkartoffel schälen und in in kleine Würfel schneiden, etwa 1 cm breit. In einen kleinen Topf geben, mit Wasser bedeckt zum Kochen bringen und etwa 8 Minuten leicht köcheln lassen bis die Süßkartoffeln weich sind.
Die Zitronengrasmilch durch ein Sieb geben und dann zusammen mit dem Kokosmus und den Süßkartoffeln zu einem Brei pürieren.
Mit der Süße (am besten mit karamelligem Geschmack) abschmecken, in Dessertgläser füllen und mit Kokosraspeln und etwas Süße bestreuen.
Warm genießen! Guten Appetit wünscht euch

Varianten mit weniger Kohlenhydraten
1. Das Eiweiß von 2 Eiern bzw. 6 EL Aquafaba zu einem festen Schnee schlagen und unter das Süßkartoffeldessert ziehen. Die Anzahl der Portionen verdoppelt sich dadurch, die Menge der Kohlenhydrate je Portion halbiert sich.
2. Die Menge der verwendeten Mandelmilch verdoppeln oder verdreifachen. Dadurch erhaltet ihr zunächst einen flüssigen Brei. Beim Pürieren dann zusätzlich Zitrusfaser (ca 1 TL je 250 ml zusätzlicher Milch) zugeben. Das sorgt beim Pürieren für Bindung. Achtung: Zitrusfaser nicht nur einrühren, sondern wirklich mitpürieren. Erst dabei bindet sie richtig stark.
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