Auf Facebook hatte ich euch den Mund vor ein paar Wochen schon wässrig gemacht und den Ansatz meines Apfelessigs gezeigt. Heute hab ich ihn in Flaschen abgefüllt, bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden und teile gern mit euch das „Rezept“. Es begeistert mich total, weil es eine super einfache Möglichkeit ist, aus Resten, die ich sonst vielleicht weggeworfen hätte, noch in tolles naturbelassenes Produkt herzustellen.
Für den Apfelessig kann auch das Kerngehäuse der Äpfel verwendet werden, ich nehme jedoch nur die Schale. Die bleibt übrig, wenn ich z.B. Apfelmus koche. Verwendet werden nur die Schalen, die völlig in Ordnung sein, also ohne braune oder angeschlagene Stellen. Die Äpfel sind natürlich vorher gewaschen. Und auch sonst ist es wichtig, sauber zu arbeiten. Also z.B. die verwendeten Gläser vorher auszukochen und beim Umrühren des Ansatzes immer nur einen sauberen Löffel zu verwenden.
Zutaten
Apfelschalen
Wasser
1-2 EL Zucker
Zubereitung
Die Apfelschalen noch kleiner schneiden, damit sie nicht so sperrig sind und anschließend in ein vorher ausgekochtes Glas schichten.
Wasser bis 2 cm über die Apfelschalen aufgießen. Die Äpfel schwimmen dann gleich nach oben, also schaut dann nach unten am Boden. Wenn die Schalen 2 cm über dem Boden schwimmen, ist es genug. Dann kommt noch ein Löffelchen Zucker dazu, wenn ihr mehr als 1,5 Liter auf einmal ansetzt, dann nehmt lieber 2 EL Zucker. Keine Angst vor den Kohlenhydraten, die werden durch die Essigsäurebakterien aufgefuttert. Das ganze dann mit einem Tuch abdecken und mehrere Tage gären lassen. Ohne Zucker dauert das etwa zwei Wochen, mit Zucker nur einige Tage. Jeden Tag das Glas ein wenig schütteln oder mit einem sauberen (!) Löffel umrühren. Das verhindert Schimmelbildung.
Bei meinem Ansatz hat sich nach 5 Tagen etwas weißer Schaum gebildet. Der entsteht durch die Gärung, ist also gewollt. Außerdem sollte es nun auch schon nach Essig riechen. Wenn ihr also Schaum im Glas habt und Essiggeruch wahrnehmt, ist es Zeit den Essig abzugießen. Die Apfelschalen können entsorgt werden. Der Essig wird gefiltert, am besten funktioniert das hier mit einer Feinstrumpfhose. Der gefilterte Essig wird wieder in ein sauberes Glas gefüllt und mit einem Tuch abgedeckt. Er darf nun noch 4-6 Wochen reifen.
Während der Reifezeit kann es sein, dass ein gelartiger Klumpen oder eine gelartige Schicht im Essig entsteht. Wenn das so ist: Herzlichen Glückwunsch, du hast nun eine Essigmutter. 🙂 Mit Essigmutter können viele weitere verschiedene Essigsorten angesetzt werden. Ich probiere es gerade mit Essig aus Wein. Also wenn du weiter experimentieren möchtest, hebe dir die Essigmutter unbedingt auf. Sie wird bis zu ihrem Einsatz im Essig gelagert. Sollte sie an der Oberfläche schwimmen, so gib ihr mit einem sauberen Löffel einen Schubs, so dass sie nach unten sinkt. Anderenfalls könnte die Sauerstoffzufuhr für den Essig unterbrochen werden.
Nach den 4-6 Wochen Reifezeit wird der Essig in verschließbare Flaschen umgefüllt, er kann nun nochmals ein paar Wochen kalt weiterreifen.
Gutes Gelingen und viel Freude beim Selbermachen wünscht euch
Der selbstgemachte Apfelessig schmeckt wunderbar in Ingwer-Essig-Limo, auch Switchel genannt. Hier geht’s zum Rezept.
[…] für den Switchel übrigens auch selbst herstellen. Das klingt aufwändig, ist aber nach diesem Rezept mit wenigen Handgriffen erledigt. Nur die Reifezeit sorgt dafür, dass wir etwas auf diesen tollen […]